Luftballone, Vulkanschlitteln und Krokodile (Version 2)

Habe diesen Bericht vor über einer Woche schon mal veröffentlicht, jedoch ist dieser irgendwie gelöscht worden… Daher hier nochmals ein ähnlicher Bericht, ein wenig anders geschrieben. (Danke meinen Lesern für den Hinweis).

Hier in Nicaragua ist es mit den Chickenbussen und Minibussen ziemlich einfach im Land herumzureisen und man kann innerhalb von einem Tag durch fast das ganze Land reisen. Managua ist die Drehscheibe der öffentlichen Busse und es gibt mehrere Busstationen. Von Managua aus kann man über das ganze Land fahren, sogar zu den angrenzenden Ländern, dies sehr günstig. Vielfach muss man die Busstation wechseln, wobei man entweder das teurere Taxi oder den günstigeren Stadtbus nimmt. Da ich ja genug Zeit habe  entschied ich mich für den Stadtbus, welcher übrigens sehr sicher ist. 

Für gerade mal 5 Cordoba (0.20 Rappen) kann man mit dem Stadtbus durch die ganze Stadt fahren. Man fragt einfach die Einheimischen welche Linie zu welchem Busbahnhof fährt und wartet dann auf den richtigen Bus. Hier in Nicaragua liebe ich das Busfahren, nicht wie in Guatemala, wo ich es nicht ausstehen konnte.

Luftballonaktion für Kinder in Leon

Wie bereits im letzten Bericht erwähnt, fuhr ich mit Sarah nochmals nach Leon. Diese Stadt hat mich beim ersten Besuch schon fasziniert. Wir checkten am 11. Januar 2017 wieder im gleichen Hostel ein und wurden herzlich begrüsst mit einer dicken Umarmung von zwei mir vom letzten Besuch bekannten Mitarbeiterinnen. Ich fand es einfach nur toll, dass sie sich nach fast einem Monat noch an mich erinnern konnte. Muss wohl ausnahmsweise einen guten Eindruck hinterlassen haben.

Zusammen mit Sarah machte in nochmals eine ausgiebige Stadttour in Leon und natürlich besuchten wir auch noch die schöne weisse Kathedrale, wobei man auf das Dach kann.

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Mein Rucksack wog nach fast 3 Monaten reisen 20 Kilo und ja, ich hatte definitiv zu viel eingepackt. Ich habe in der Zwischenzeit gelernt, mit weniger auszukommen. Ja, ja, alle haben es mir gesagt und jetzt weiss ich es selber auch. Sarah war so lieb und half mir meine Sachen auszusortieren und meinen Rucksack um so 2-3 Kilo zu erleichtern. Dabei kamen zwei Tüten mit Luftballonen zum Vorschein. Wir verschenkten diese in der Stadt an Kindern. Hat Spass gemacht und es war schön zu sehen, wie ein Luftballon einem Kind und dessen Eltern ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Die Kleider, die ich nicht mehr brauchte, schenkte ich einer Mitarbeiterin. Ich bekam dafür eine dicke Umarmung von ihr. Was will man mehr….

Vulkanschlitteln

Wenn man schon in Leon ist, geht man auch auf den Vulkan Cerro Negro, um von diesem herunterzuschlitteln. Man kann auch mit einem Snowboard herunterfahren, doch da bevorzuge ich doch lieber die Schweizer Berge mit Schnee, als heisses Vulkangestein. Der Cerro Negro ist ein 728 m hoher Vulkan, der immer noch sehr aktiv ist, aber bestiegen werden kann. Die Eruptionszeiten lassen sich aufgrund der besonderen Beschaffenheit des Vulkans sehr genau voraussagen. Bei jedem Ausbruch wächst der Vulkankegel. Die letzte Eruption war im Jahr 1999. Der Aufstieg auf den Vulkan dauert normalerweise so um die 45 Minuten, wobei man noch den Vulkanschlitten selber hinaufschleppt. Da wir die letzten paar Kilometer vor dem Ziel ziemlich starken Gegenwind hatten, schätzungsweise so um die 90 km/h, hatten wir ein wenig länger bis zur Spitze. Die Abfahrt mit dem Schlitten dauert dann so um die geschätzte 1 Minute. Es hat Spass gemacht über das Lavagestein hinunterzurutschen. Trotz Schutzanzug schluckt man ziemlich viel Staub und Gestein.

Zurück an die Pazifikküste

Am 13. Januar 2017 ging es dann mit Sarah weiter wieder Richtung Pazifikküste nach Las Penitas. Las Penitas ist ein kleiner Küstenort, weiter im Norden, wo der Tourismus sich noch in Grenzen hält. Wir verbrachten ein paar wunderschöne Tage in einem kleinen Hostel, wobei wir für eine Übernachtung gerade mal 6 Dollar bezahlten. Dieses kleine Hostel ist noch ein Geheimtip und steht nicht im Lonely Planet. Die Gastgeberin war einfach nur grossartig und wir genossen jede Minute in der freundlichen Unterkunft.

In Las Penitas gibt es auch ein Naturschutzgebiet. Das Naturschutzgebiet Juan Venado Island ist ein ökologischer Schatz von 4.600 Hektar, wo man viele Arten von Amphibien, Reptilien und auch Meeresschildkröten beobachten kann. Darüber hinaus ist Juan Venado berühmt für die Präsenz von Tausenden von Vögeln, von denen viele Zugvögel sind. Wir hatten zwei super junge Guides auf unserer Tour, die uns jeden Vogel, den wir sahen, auf einer Vogelzeigemappe zeigten. Sogar ein Krokodil und ein Waschbär fanden den Weg vor meine Kameralinse. Im Programm stand auch eine Schildkrötenaufzuchtstation. Am Pazifik von Nicaragua nisten an 4 Orten die Schildkröten, wobei ein Nistplatz in Las Penitas ist. Dort werden die gelegten Eier in Sicherheit gebracht, ausgebrütet und die frisch geschlüpften Schildkröten werden dann ins Meer begleitet.

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Bei der Abreise von Las Penitas, Richtung Ometepe, sparten wir wieder mal ein wenig Geld, indem wir auf der Ladefläche eines Laster mitfahren durften.

Ometepe zum Zweiten

Nach Las Penitas machten sich Sarah und ich nochmals auf nach Ometepe und das Wetter war auf unserer Seite und wir konnten mit dem Boot zur Insel fahren und diese Vulkaninsel ein paar Tage geniessen. Isla de Ometepe ist eine Insel des Nicaraguasees und mit etwa 270 km² weltweit die größte vulkanische Insel in einem Süßwassersee. Und ja, es hat immer noch Bullenhaie im See. Schwimmen nicht empfohlen, da geht man lieber auf der Insel zum Ojo de Aqua. Der Ojo de Aqua ist eine natürliche Quelle mit klarem (aber da vulkanisch, nicht trinkbarem) Wasser. Um diese Quelle ist ein natürlicher Swimmingpool gebaut, in dem man natürlich auch schiwmmen kann. Wir genossen einfach die Abkühlung.

Wenn man in Ometepe ist, dann erkundet man die Insel mit den zwei Vulkanen mit dem Rollen. Gesagt, getan. Es hat zum Glück nicht so viel Verkehr auf der Strasse. Das Gefährlichste bei einer Rollerfahrt auf der Insel ist, dass man freilaufende Schweine, Pferde, Hunde, Kühe oder sonstige Tiere umfährt. Die denken nämlich nicht daran, die Strasse einfach frei zu geben.

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Nach Ometepe trennten sich die Wege von Sarah und mir. Ich habe die Zeit mit Sarah genossen und halte diese immer in guter Erinnerung. Mit ihr wurde es nie langweilig. Wir werden uns sicher in der Schweiz wieder sehen, zu einem kleinen Ausflug in die „Schwyzer Berge“.

Und zum Schluss…

Nicaragua habe ich am 7. März 2017 verlassen und ich schaue auf tolle zwei Monate in diesem Land zurück. Nicaragua ist ein wunderschönes, vielfälltiges Land mit sehr netten Menschen. Nicaragua ist für mich ein „Pais con Corazon“ (Land mit Herz). Seit einem Tag bin ich in Südamerika, bzw. in Quito auf 2.850 m.ü.M. Quito ist die höchst gelegene Hauptstadt der Welt. Dementsprechend ist es ein bisschen kühler, als auf Little Corn Island in Nicaragua. Diesen Sonntag geht es weiter auf die Galapagos. Wie es dazu kam und warum ich nun nicht von Nicaragua über Costa Rica, Panama, Kolumbien nach Ecuador reise, dazu mehr in einem anderen Bericht.

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