Lago Atitlan / Moderne vs. Tradition

Nach zwei Wochen San Pedro La Laguna am Lago Atitlan zieht es mich langsam weiter Richtung Landesinnere von Guatemala. Gesamthaft habe ich 4 Wochen Spanisch gelernt und muss eingestehen, dass Powerspanisch ziemlich ermüdend und anstrengend ist. Ab und zu besuchte uns sogar ein Kolibri beim Unterricht. Der war leider zu schnell für meine Kamera. Das Gute ist, das ich jetzt einen gut gefüllten Rucksack mit viel Grammatik und Vokabular habe. Nun ist  an der Zeit, das Erlernte bei meiner weiteren Reisen anzuwenden und zu verbessern. Doch bevor ich euch von meinem nächsten Ziel erzählen kann, zuerst mal die schöne Gegend vom Lago Atitlan.

Der Lago Atitlan bzw. sämtliche dazu liegenden Städtchen haben ein ganz bestimmtes Flair. Hier tummeln sich Einheimische, Aussteiger und auch Touristen herum. Auch die Hunde sind hier relaxter, als in Xela. Hier gibt es keine Taxis, aber die TukTuks fahren einen für 5 Quetzal pro Person durch die Stadt. Allgemein in Guatemala, bzw. in den Touristengebieten wird viel Englisch gesprochen. Nur die Einheimischen sprechen oftmals schlecht oder gar kein Englisch. Zudem ist hier in San Pedro die Muttersprache der Einheimischen „Maya“ und Spanisch ist ihre Zweitsprache. Ich hatte in den zwei Wochen Zeit, diesen schönen Ort näher kennen zu lernen. Während dieser zwei Wochen lebte ich bei einer Gastfamilie. Es gab jeden Tag drei Mahlzeiten und ohh ich werde es vermissen, bekocht zu werden. Nach 4 Wochen gesamthaft mehr oder weniger geregelten Tagesablauf freue ich mich jetzt wieder weiterzuziehen und neue Leute und Orte kennenzulernen.

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Traditionelle vs. moderne Kleidung

In Xela war ich in einem Museum, wo ich erfahren habe, dass jede Gegend bzw. Stadt/Dorf in Guatemala eine eigene Trachtenkombination hat. Ich weiss nicht wie viel verschiedene Trachtenkombinationen nach Gebieten es gibt, aber es sind viele. Je weiter man ins Landesinnere kommt, desto mehr Trachten sieht man. In den Bergen, als ich den Trek machte, sah ich sogar noch Männer mit Röcken. Bevor die Spanier nach Mittelamerika kamen, trugen auch die Männer noch Röcke. Heute tragen die Männer vor allem moderne Kleidung. Die traditionelle Kleidung tragen die Guatemalteken konsequent und mit stolz, vor allem die Frauen. Zu einer Frauentracht gehören verschiedene Elemente, die je nach Dorf und Region variieren können. Die Frauentracht besteht aus einem Tuch, das als Wickelrock um die Hüften gebunden wird und dann mit einem verzieren Gurt befestigt wird. Dazu wir eine weite Bluse (Huipil), welche auch bestickt ist, getragen. Die Bluse ist in traditioneller Weise von Hand gefertigt. Natürlich gibt es auch maschinell hergestellte Blusen, welche um einiges kostengünstiger sind. Heute wird aber nicht mehr nur die Tracht der Gegend getragen, sondern es werden inzwischen die einzelnen Stücke nach Lust und Laune gewählt, gefertigt und kombiniert. Hauptsache bunt und schön. Eine schöne Originaltracht kostet gerne mal umgerechnet Euro 130, was für die Guatemalteken viel Geld ist. Auch tragen die jungen Mädchen heute gern auch mal moderne Kleidung, da diese um einiges billiger sind, als die traditionelle Kleidung.

Hier in San Pedro am Lago Atitlan hatte ich die Ehre von meiner Gastmutter bzw. von ihrer Tochter eine solche traditionelle Tracht anzuziehen. Der Rock und der Gürtel stammen von den Mustern und Farben her von San Pedro, die Bluse jedoch nicht. Für die Guatemalteken ist die Tracht sehr bequem, aber mir schnürte der Gürtel, welcher den Rock um meine Hüften oben hielt, die Rippen zusammen. Bei meiner Gastfamilie sind im Moment mit mir 5 Spanischschüler untergebracht. Eine Mitschülerin und ich haben uns eine traditionelle Kleidung übergezogen und sind so zur Sprachschule gegangen. Es ist schon erstaunlich, was so eine Kleidung hier bewirkt. So viel Aufmerksamkeit hatte ich seit Längerem von fremden Personen nicht mehr. Die Reaktionen waren überaus positiv.

Nur fliegen ist schöner…

Am Lago Atitlan kann man nicht nur die naheliegenden Vulkane besteigen, sondern auch andere tolle Sachen erleben und unternehmen. Ich entschied mich für Gleitschirmfliegen. Am 27. November 2016 kurz nach 1600 Uhr hob ich in die Luft ab und es war einfach fantastisch. Als wir landeten, war noch eine Schweizerin, die auch Gleitschirmfliegen war, dort. Sie hat den Landeplatz verfehlt und ist im See gelandet und war ziemlich nass. Scheinbar kann man beim Gleitschirmfliegen nicht immer genau steuern wo man am Schluss landet. Die Natur bzw. der Wind macht nicht immer das, was man will bzw. denkt. Tja, das nenne ich Pech, das Ziel um 20 Meter zu verfehlen und im Wasser zu laden.

Fazit: Ich finde Gleitschirmfliegen toll, ich persönlich bleibe jedoch beim Tauchen und Motorradfahren.

Der grösste Markt Mittelamerikas

Befindet man sich schon mal in der Nähe, dann geht man als Tourist auch nach Chichicastenango, einer Stadt etwa 3 Stunden Schotterpiste vom Lago Atitlan entfernt, wo jeden Donnerstag und Sonntag der grösste Markt Mittelamerikas stattfindet. Ich genoss auf dem Markt 4 Stunden die Atmosphäre und beobachtete die Leute, schlenderte herum und ass zwischendurch etwas Leckeres.

Auf diesem Markt kann man wirklich alles kaufen. Auch lebende Hühner, die man dann in eine Plastiktüte steckt, unter den Arm klemmt und dann inkl. Huhn, welches unter dem Arm herausguckt, über den Markt schlendert. Das nenne ich mal einen frischen Einkauf fürs Nachtessen.

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Was hier in Guatemala vor allem auffällt, dass alles auf dem Rücken mit Tüchern getragen
wird, sei es Kleinkinder, Holz oder sonstige Sachen.

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Muss etwas transportiert werden, wird es auf den Rücken geschnallt, vor allem Kleinkinder und Babys. Kinderbuggys sieht man hier fast keine.

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