Busfahren auf Guatemaltekisch

Als ich noch in Mexico war, war Busfahren einfach, entspannend und ziemlich schnell für die langen Strecken. Da in Guatemala die Strassen weniger gut ausgebaut sind und die Busse nicht den Standard wie in Mexico haben, dauert die Fahrt meistens immer länger. Wenn dann noch mein Pech dazu kommt, dann braucht man wirklich Geduld beim Busfahren. Seit ich reise bin ich gelassener geworden und nehme die Situationen an, ohne mich darüber aufzuregen (Ich versuche es, ehrlich). Zudem will ich ja von A nach B reisen und habe keine andere Wahl, als darauf zu vertrauen, dass alles gut geht und ich an meinem gewünschten Zielort ankomme. Wenn hier in Guatemala einer sagt, die Busfahrt dauert 3 Stunden, dann rechne 3/4 mehr der Zeit ein und wir sind bei einer Zeitangabe, die dann mehr oder weniger hinkommt. Hier in Guatemala geht halt alles ein wenig langsamer und gemütlicher zu und her. Nun aber zu meinen Erlebnissen mit dem Bussystem von Guatemala.

Am 5.12.2016 stand ich pünktlich, wie von der Agentur verlangt, um 0745 Uhr vor dem Hotel und wartete auf den Shuttlebus nach Lanquin (Semuc Champey), welcher so zwischen 0800 Uhr und 0830 Uhr kommen sollte. Um 0845 Uhr war immer noch kein Bus in Sicht, also zurück ins Hotel und die Besitzerin nahm dann Rücksprache mit der Agentur.  Um 0900 Uhr stand dann plötzlich ein Shuttle vor dem Hotel. Tja, im Nachhinein habe ich erfahren, dass die mich vergessen hatten und mein gebuchter Shuttle bereits Antigua verlassen hatte. Ich war einfach froh, dass ich in einem Bus sass, der dorthin fuhr, wohin ich wollte und ich einen Sitz hatte (Natürlich hatte ich den Reservesitz mit der verkürzten Rückenlehne). Als ich in den Shuttle einstieg, begrüssten mich 12 lachende Gesichter, was mich einfach nur aufmunterte. Die über 8 Stunden Fahrt wurde dann lustig und interessant, obwohl der Sitz, der Fahrer und die Strasse katastrophal waren. Zudem hatte der Fahrer ab und zu einen Sekundenschlaf, dies bis zu seinem ersten Kaffee. Wir waren 15 Personen im Bus, wobei 10 Nationen vertreten (Taiwan, China, Holland, Schweden, Deutschland, England, USA, Frankreich, Schweiz und Guatemala) waren. Angekommen in Lanquin wurden wir dann auf verschiedene Pickups verteilt und dann ging es nochmals 40 Minuten im Dunkeln stehend auf einer Ladefläche über Schotterpisten zum Hostel „Utopia“. Das Hostel liegt mitten im Dschungel und man hat einen beeindruckenden Ausblick ins Grüne. Zudem habe ich dort super gegessen (Vegetarisch) und die Atmosphäre kam einer Familie gleich.

Nach ein paar Tagen Aufenthalt in Semuc Champey ging es dann mit dem Bus weiter nach Rio Dulce. Das Hostel hat extra einen Abend zuvor die Agentur angerufen und gefragt, ob ein Shuttle nach Rio Dulce gehe, was bejaht wurde. Am 8.12.2016, als ich dann in Lanquin war, wurde mir mitgeteilt, dass ich in El Rancho umsteigen und dort ein Ticket für Rio Dulce kaufen müsse. Dafür wurden mir 75 Quetzal von meinem bereits bezahlten Geld in die Hand gedrückt. Ich fragte mich noch „Wo zum Henker ist El Rancho?“. In Coban mussten alle in einen anderen Bus umsteigen, welcher nach Antigua ging. Ich als Einzige blieb dann inkl. Gepäck nochmals 15 Minuten draussen in der Hitze stehen, während 3 Guatemalteken darüber diskutierten, wer mich jetzt mitnimmt. Als ich endlich inkl. meinem Gepäck in einen Bus verfrachtet wurde, hielt dieser nach 4 Stunden an, mir wurde ein Zettel in die Hand gedrückt mit den Angaben, wo ich das Ticket kaufen müsse. Da stand ich an einer Kreuzung in El Rancho im nirgendwo. Also fragte ich die Einheimischen, die mir den Weg zur Busagentur zeigten. Zum Glück gab es einen Bankomat (der wieder mal eine horrende Gebühr verlangte) und nebenan eine Kopie von McDonalds (McChicken), wo ich was warmes essen konnte. Nach über 12 Stunden kam ich dann in Rio Dulce an, wo ich mir zuerst mal einen „Daiquiri“ gönnte. Normalerweise dauert nach Zeitangaben die Busfahrt von Lanquin nach Rio Dulce 7 Stunden.

Antiqua – Eine Stadt von Vulkanen umgeben

Am Sonntag, 4. Dezember 2016, war ich einen halben Tag in Antigua. Die Guatemalteken sind ein ziemlich gläubiges Volk und an diesem Nachmittag fand eine Prozession statt, wobei über 6 Stunden die schweren Statuen von Maria etc. durch die Stadt getragen wurden. Mir erklärte eine Spanierin, welche ich im Hotel kennenlernte, dass bei diesem Umzug an die Empfängnis von Maria gedenkt wird.

Antigua ist von Vulkanen umgeben und man kann sogar den aktiven Vulkan „Fuego“ sehen. Er zählt zu den aktivsten Vulkanen in Mittelamerika und ist in den vergangenen 500 Jahren mehr als 60 Mal ausgebrochen. Da ich immer noch genug vom Trek von Xela nach Lago Atitlan hatte, kam für mich eine Vulkanbesteigung nicht in Frage, also reiste ich nach einem halben Tag weiter nach Semuc Champey wieder ans Wasser.

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Semuc Champey – Höhlen, Wasserbecken und Tubing

Semuc Champey ist vor allem wegen seiner smaragdgrünen Wasserbecken bekannt. Natürlich machte auch ich die Tour mit, wo zuerst mit Kerzen eine Höhle durchquert wird. War ziemlich abenteuerlich. Da ich mich an den Füssen nicht verletzten wollte, liess ich meine Turnschuhe an.

Nach der Höhlenwanderung konnte man noch von einer Schaukel aus in den Fluss springen. Ich getraute mich, diesen Sprung zu machen, sprang aber zu schaukel-semucfrüh von der Schaukel ab und landete mit dem Bauch voraus im Wasser. Uhhh tat das weh.

Danach machten wir einen Aufstieg zum „El Mirador“, wo man auf die berühmten Wasserbecken sieht. Danach ging es wieder runter, wo wir in den Becken schwimmen konnten und über 1 Stunde das kühle Nass genossen. In den Becken gibt es kleine Putzerfische, die gerne mal ein wenig zwicken und die alte Haut von den Füssen knabbern. Ok, sie zwicken auch gerne mal an anderen Stellen am Körper, die sich im Wasser befinden. Setzt man sich auf einen Stein, hält die Füsse ruhig ins Wasser, hat man eine kostenlose Fusspflege.

Nach dem Baden ging es mit Tubes den Fluss runter bis zum Hostel „Utopia“ zurück. Natürlich durfte das Bier während der 1 1/2 Stündigen Flussfahrt nicht fehlen. Der Verkäufer vom Bier kam natürlich auch mit einem Tube mit und verkaufte sein Bier von seiner Kühlbox aus.

 

 

 

 

 

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